Kultureller Durchblick erlaubt: Wer sind „die Anderen“ und wer sind „wir“?

kultureller DurchblickKultureller Durchblick: Genau diese Frage stellt sich momentan überall: In Gesprächen, im Fernsehen, in Radiosendungen, in Zeitungsartikeln oder in Diskussionen.

Da blickt ja keiner mehr durch.  Die Fenster haben mittlerweile undurchsichtige Glasscheiben und wir glauben alles klar zu sehen und auch dementsprechend zu beurteilen. Jetzt mal: Putzlappen raus und Scheiben reinigen.

Kultureller Durchblick – schauen wir auf die „Anderen“

Was bedeutet es nun wirklich  Ausländern zu sein? Wenn es Ausländer gibt, muss es auch Inländer geben, logisch oder?  Das wären somit in Deutschland die Deutschen.

Das Wort „AUS“ verbirgt in sich „außen“ und nicht „Drinnen“, also nicht dazu gehörig. Generell können wir feststellen Ausländer sind Menschen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

OK., dann nennen wir sie Einwanderer oder Zuwanderer. Allerdings sind Einwanderer oftmals keine Ausländer mehr, da sie bereits die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen können und dem zufolge Deutsche sind. Das steht natürlich keinen auf der Stirn geschrieben oder ist an der Hautfarbe erkennbar. Also Vorsicht.

 Und was ist nun mit den Flüchtlingen? Das sind Personen, die wegen ihrer Verfolgung infolge ihrer Rasse, Religion, Nationalität oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, Schutz in einem anderen Land suchen. So steht es in der Genfer Flüchtlingskonvention. Sie sind Schutzbedürftige.

Nicht empfehlenswert ist   die Bezeichnung  Asylanten , da dieser Begriff  in unzähligen Medien berichten negativ besetzt wurde und  die  Geflüchteten als Bedrohung oder Belastung angesehen werden und nicht als Schutzsuchende.

Gut, dann nennen wir sie Ausländische Mitbürger , denn das sind ja bekanntlich nicht-deutsche Staatsbürger. Auch der  Begriff deutet darauf hin, dass eine Zugehörigkeit zu dem aufnehmenden Land  nicht besteht, denn das Wort Mit… wird dem Bürger davor gestellt.

 Und wie sehen sich die Deutschen?

Wir könnten sie die Biodeutschen  nennen. Gemeint sind damit wohl die Ureinwohner von Deutschland. Hier wird der Versuch unternommen, zwischen  Deutschen und Nicht-Deutschen zu unterscheiden. „Bio“ könnte allerdings auch als Biografie-Deutsche verstanden werden oder sich bewusst ernährende Deutsche.

Auch können sich die Bürgerinnen und Bürger als Bundesrepublikaner bezeichnen. Dazu gehören Menschen, die sich für ein Leben in der Bundesrepublik entschieden haben. Das könnten jedoch auch Ausländer sein.

.Im Allgemeinen ist ein Deutscher ein deutscher Staatsangehöriger. Manche sagen auch herkunftsdeutsche Bevölkerung. Allerdings Vorsicht, denn jeder fünfte Deutsche stammt aus einer Einwanderungsfamilie. Deutsche ohne Migrationshintergrund wäre aus meiner Sicht die richtige Bezeichnung, klingt aber blöd.

Jetzt höre ich schon in meinen Ohren: Ja und nun? Da soll einer durchblicken. Was kann ich damit anfangen?

Wir sollten wissen:

  1. Nicht jeder Mensch der „ausländisch“ aussieht, ist ein „Ausländer“. Durch seine Einbürgerung wäre dieser Mensch deutsch.
  1. Nicht jeder Deutsche kann als Herkunftsdeutscher angesehen werden. Durch Migrationshintergrund in zwei Generationen davor, kann sich hier ein ganz anderes Bild zeigen.

Die Wurzeln der Vermutungen entdecken

Wer von uns hat bereits seine eigene Geschichte der Familie aufgearbeitet, so dass er genaue Auskunft geben kann?

Also Vorsicht vor Vermutungen, Fehleinschätzungen oder Deutungen, besonders die von Dritten kommen. Es kann bedeuten den „Anderen“ und uns selbst falsche Zuschreibungen zu machen. Es ist ratsam, hier konkret mit den Betroffenen zu sprechen und nachzufragen.

Cultural Business Coaching

 

 

Kultureller Durchblick erlaubt: Wer sind „die Anderen“ und wer sind „wir“?

Beate Antonie Tröster

Als Kulturwissenschaftlerin und zertifizierte Interkulturelle Trainerin weiß ich, dass Kulturunterschiede Mauern errichten können und erkenne, wie das gegenseitige Verständnis dahinter oder davor verschwindet. Auf beiden Seiten herrschen merkwürdige Vorstellungen, unwirkliche Vermutungen, unerfüllbare Erwartungen und falsche Hoffnungen. Genau diese Steine räume ich mit Ihnen aus den Weg, reiße die Mauer ein, denn so entwickeln sich gegenseitiger Respekt, Toleranz und ungeahnte Gemeinsamkeiten, die Sie zu neuen Dimensionen führen..

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